Wasserbau

Das Gebäude des sogenannten „Wasserbaus“ bildet den Auftakt zum gesamten Areal der denkmalgeschützten Industriebrache „Alten Baumwolle“. Seine Längsfassade über dem Flussufer ist die von der Hauptstraße aus sichtbare Außengrenze der „Alten Baumwolle“. Der repräsentative Klinkerbau ist eines der größten Hauptgebäude und wurde 1903 als Erweiterung zum Shedbau als Spulerei und Dämpferei erbaut. Nach 1945 wurden Etagen bzw. einzelne Räume z.B. als Kultursaal, Datenverarbeitungszentrum, Arztpraxis und Betriebswäscherei genutzt.

Mit dem Umbau und der Sanierung gerade dieses Gebäudes ab 2005 nach langer Leerstandzeit seit 1991 war daher eine besonders deutliche Signalwirkung nach außen erzielbar. Gleichzeitig werden das Potential des Standortes und die Qualität der vorhandenen historischen Architektur gewissermaßen an einem Muster dargestellt.

Der im Vergleich zu anderen Industriebauten der Zeit eher schlichte Bau kann seine Qualität durch den behutsamen unspektakulären Umbau innen wie außen voll entfalten. Die Originalsubstanz des Gebäudes wurde bei der Sanierung soweit möglich erhalten und sichtbar belassen. Neues wird in schlichter Industriebauästhetik gestaltet, ist deutlich erkennbar aber nicht dominant. Durch das gesamte Gebäude zieht sich ein einheitliches Farbkonzept mit nutzungsabhängigen Differenzierungen. Insgesamt wird so durch die architektonische Gestaltung eine Balance zwischen Denkmalschutz, neuer Nutzung und finanziellen Rahmenbedingungen erreicht. Die Geschichte des Gebäudes bleibt somit trotz neuer Nutzung überall sichtbar.

Durch den Gebäudeumbau stehen insgesamt 4.200 m² Nutzfläche auf 3 Ebenen für Vereine der Stadt (Erdgeschoss), die Bibliothek der Stadt sowie den Stadtsaal (2. Obergeschoss) zur Verfügung.

Baubeginn 04/2005
Fertigstellung 02/2006
Baukosten 5,1 Mio. €